Murat Önen – der Künstler des KoBra-Postkartenmotivs

Murat Önen wurde 1993 in Istanbul geboren. Bereits als Kind malte er gern. Als er 13 war, nahm er Privatstunden in Malerei bei seiner Kunstlehrerin und besuchte später ein Gymnasium für Kunst. 2011 begann er sein Studium im Fach Malerei an der Istanbuler Kunsthochschule Mimar Sinan. Ein Erasmus-Stipendium führte ihn nach Dresden, wo er seit 2012 an der Hochschule für Bildende Künste Malerei studiert.

Postkarte Olympia

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Dossier: Olympische Spiele 2016 in Rio de Janeiro

Zu den Olympischen Spielen vom 05. – 21. August 2016 erwartet Rio de Janeiro eine halbe Million Besucherinnen und Besucher. Auf den ersten Blick sieht das nach einem Gewinn für die Stadt aus: Arbeitsplätze entstehen, der Tourismus boomt und milliardenschwere Investitionen fließen.Eine weitere Hoffnung war, dass die Spiele ihrer Gastgeberstadt ein positives, langfristiges Erbe hinterlassen.

Die Lebensbedingungen der Bevölkerung sollten sich verbessern und die Bewohnerinnen und Bewohner in die Investitionsentscheidungen einbezogen werden – zum Beispiel in den Bereichen Mobilität, Verkehrsinfrastruktur oder bezahlbarer Wohnraum.

 Doch hat dies tatsächlich funktioniert in der Olympia-Stadt Rio de Janeiro?

Stiftungslogo

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Ausstellung: MonstruáRIO 2016 in Berlin

Die neue Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK) eröffnet am morgigen Freitag den 08.07.2016 die Ausstellung contesting/contexting SPORT 2016 – to reclaim the field with art and activism.

Teil der Ausstellung ist der Anti-Souveniershop des carioca-Künstlers Rafuko. In einem Video stellt der Künstler die Artikel seines Anti-Souveniershops vor.

Die Ausstellung ist vom 09. Juli bis zum 28. August im ngbK zu sehen.

MonstruáRIO 2016 - Sandálias do Apartheid
Sandálias decoradas com imagens de jovens negros sendo revistados pela Polícia Militar a caminho da praia.

Brutalität gegen Demonstrant*innen

Nach einer Demonstration mit dem Motto “Katastrophe Olympia – 30 Tage bis zu den Spielen der Ausgrenzung” vor dem Landesparlament des Bundesstaates von Rio de Janeiro ist es am Dienstagabend zu einem regelrechten Gewaltexzess gekommen. In der U-Bahn-Station Uruguaiana attackierten Sicherheitskräfte eine Gruppe von 10 Jugendlichen und verletzten mehrere der Anwesenden. Auch Journalisten wurden angegriffen.

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Foto: José Cícero da Silva

Der Fotograf José Cícero da Silva von der linken Mediengruppe Agência Pública schildert auf Facebook die Ereignisse (auf Portugiesisch):

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Nosso Jogo – Initiative für globales Fair Play

2016 wird ganz im Zeichen der Olympischen (5.–21.8.) und Paralympischen Spiele (7.–18.9.) in Rio de Janeiro stehen. Das öffentliche Interesse am globalen Sportevent nutzt die Initiative „Nosso Jogo“ für eine vielfältige Bildungs- und Informationsarbeit. Neben der Einhaltung von Menschenrechten bei Sportgroßveranstaltungen geht es darum, ein differenziertes Bild von Brasilien, jenseits gängiger Stereotype zu zeichnen. „Nosso Jogo“ bedeutet auf Portugiesisch „Unser Spiel“ und nimmt Bezug auf die positiven Werte von Sport wie Fairness, Inklusion, Diversität, Gleichberechtigung und Internationalität.

Logo von nosso jogo

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Gewaltsame Spiele

In Rio de Janeiro kämpfen die Bewohner_innen von Vila Autódromo gegen Verdrängung durch Olympia

von Frank Müller

Anfang Juni, zwei Monate vor Beginn der Olympischen Sommerspiele, wird im Westen von Rio de Janeiro noch eifrig am Olympiapark gebaut. Der erstreckt sich mehrere Kilometer entlang der Lagune von Jacarepaguá. Die Sportler_innen, Medienvertreter_innen und Zuschauer_innen sollen nicht im Stau stecken bleiben – wenn alles gut geht, wird auch die neue Buslinie Transcarioca rechtzeitig rollen.

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Foto: Fabian Kron (CC BY-ND 2.0)

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Spiele in Gefahr?

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“Willkommen in der Hölle. Polizei und Feuerwehrleute werden nicht bezahlt, alle die nach Rio de Janeiro kommen werden nicht sicher sein” – Protest von Flughafen Galeão (Foto:Twitter)

Der Interimsgouverneur von Rio de Janeiro, Francisco Dornelles, hat am Montag erklärt, dass die Olympischen Spiele „ein großes Debakel“ werden könnten, sollten nicht bestimmte Schritte nicht eingehalten werden. Der finanzielle Engpass gefährde vor allem die Sicherheit in der Stadt, so Dornelles. Viele Arbeitnehmer*innen, darunter Polizist*innen und private Sicherheitskräfte, hatten in letzter Zeit kein Gehalt mehr erhalten. Auch der Nahverkehr bereitet den Verantwortlichen und Politiker*innen Kopfschmerzen: die Fertigstellung der U-Bahn-Linie 4, die Zuschauer*innen und Athlet*innen während der Spiele zu den Hauptaustragungsorten im Westen der Stadt befördern soll, könnte sich nun verzögern.

Die Wirtschaftskrise im Land trifft auch den Bundesstaat von Rio de Janeiro schwer. Mitte Juni rief der Gouverneur den finanziellen Notstand aus. Hoffnung naht in Form einer Finanzspritze aus Brasília. Rund 800 Millionen Euro hatte die Bundesregierung Rio de Janeiro zugesagt. Auch wenn es noch einmal gelingen sollte den Kollaps kurz vor den Spielen abzuwenden, trifft die wirtschaftliche Talfahrt die Bewohner*innen der Millionenstadt bereits mit aller Härte. Gehälter werden gekürzt, verspätet gezahlt oder bleiben ganz aus. In vielen Krankenhäusern fehlen Medikamente. Etliche Schulen sind seit Wochen geschlossen. Sozialprogramme wurden ausgesetzt. Wieder einmal zahlt die Bevölkerung für die Krise.

Von Niklas Franzen

Video: Was die Welt nicht sehen soll (Englisch)

Ein Video der US-amerikanischen Journalist*innen von Vox zeigt die Auswirkungen der Olympia-Vorbereitungen für Rio de Janeiro. Neben der “Mauer der Schande” am Favela-Komplex Maré kritisiert das 8-minütige Video das verfehlte Nahverkehrssystem, die Verstrickungen von Immobilienunternehmen und Politik sowie die elitären Bauprojekte im Westen der Stadt.

Rio durch die Linse

In dem im Juni erschienenen Fotobuch „Cidade em Jogo“ zeigen sechs Fotograf*innen aus Rio de Janeiro die Kehrseite der Megaevents für ihre Stadt auf. Die versammelten Bilder dokumentieren eindrücklich die verfehlte Stadtpolitik in der “cidade maravilhosa” zu Lasten der Bevölkerung. Vertreibungen, Gewalt und Militarisierung stehen im Fokus der Bilder. Allerdings finden auch Fotos von Widerstand Platz in dem Buch, das von der Gruppe OXIS, mit Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung, herausgegeben wurde.

Cidade_em_Jogo1„Dieses Fotobuch versteht sich daher auch als eine Aufforderung zum Hinsehen, zur Auseinandersetzung mit dem Abgebildeten, und demnach konsequent als Einladung zur Diskussion. Fotografien sollen keine Wahrheiten transportieren, sie sind künstlerische und formierte Eindrücke der Realität und gerade in dieser Form geeignet, die Betrachtenden zum Nachdenken anzuregen.“, schreiben die Herausgeber*innen Laura Burzywoda, Leonie Heine und Moritz Heinrich im Vorwort.

Der in deutscher und portugiesischer Sprache abgedruckte Artikel „Das Machtspiel und die anderen Spiele“ des Professors für Fotojournalismus Dante Gastaldoni führt in das Buch ein. Zitate von Aktivist*innen und Bewohner*innen begleiten die herausragenden, teils schockierenden Fotos.

Ein Online-Version des Buches ist hier verfügbar.