„Lizenz zum Töten“ während Olympia?

Im brasilianischen Nationalkongress wird derzeit über ein Gesetz verhandelt das weitreichende Auswirkungen auf die Militäroperationen während der Olympischen Spiele haben könnte. Laut dem Gesetzestext sollen Verbrechen mit Todesfolge durch Soldaten während dem Mega-Event vor einem Militärgericht und nicht wie üblich vor einem zivilen Gericht behandelt werden. Die Initiative bezieht sich auf die Sicherheit während der Spiele, sowohl im Fall eines Terroranschlages, als auch bei sozialen Protesten. Rund 23.000 Soldaten sollen während der Spiele in der Stadt stationiert werden.

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Militärübung in der U-Bahn von Rio de Janeiro // Foto: Felipe Barra (CC BY-NC 2.0)

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Enorme Kosten für Rio – auch nach Olympia

Wie aus Presseberichten hervorgeht, wird Rio de Janeiro auch nach den Olympischen Spielen tief in die Tasche greifen müssen. Die Aufrechterhaltung der Sportstätten im Olympischen Park, dem Hauptaustragungsort der Spiele, wird umgerechnet rund 280 Millionen Euro kosten. Die Stadtverwaltung erklärte, dass sie diese Summe an den zukünftigen Verwalter des Geländes zahlen wird. In den kommenden Wochen wird die Konzession für die zukünftige Nutzung des Geländes an ein Unternehmen oder ein Gruppe von maximal drei Unternehmen vergeben.

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Olympischer Park in Barra da Tijuca // Foto: Fernando Frazão/Agência Brasil (CC BY-NC 2.0)

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Murat Önen – der Künstler des KoBra-Postkartenmotivs

Murat Önen wurde 1993 in Istanbul geboren. Bereits als Kind malte er gern. Als er 13 war, nahm er Privatstunden in Malerei bei seiner Kunstlehrerin und besuchte später ein Gymnasium für Kunst. 2011 begann er sein Studium im Fach Malerei an der Istanbuler Kunsthochschule Mimar Sinan. Ein Erasmus-Stipendium führte ihn nach Dresden, wo er seit 2012 an der Hochschule für Bildende Künste Malerei studiert.

Postkarte Olympia

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Spiele in Gefahr?

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“Willkommen in der Hölle. Polizei und Feuerwehrleute werden nicht bezahlt, alle die nach Rio de Janeiro kommen werden nicht sicher sein” – Protest von Flughafen Galeão (Foto:Twitter)

Der Interimsgouverneur von Rio de Janeiro, Francisco Dornelles, hat am Montag erklärt, dass die Olympischen Spiele „ein großes Debakel“ werden könnten, sollten nicht bestimmte Schritte nicht eingehalten werden. Der finanzielle Engpass gefährde vor allem die Sicherheit in der Stadt, so Dornelles. Viele Arbeitnehmer*innen, darunter Polizist*innen und private Sicherheitskräfte, hatten in letzter Zeit kein Gehalt mehr erhalten. Auch der Nahverkehr bereitet den Verantwortlichen und Politiker*innen Kopfschmerzen: die Fertigstellung der U-Bahn-Linie 4, die Zuschauer*innen und Athlet*innen während der Spiele zu den Hauptaustragungsorten im Westen der Stadt befördern soll, könnte sich nun verzögern.

Die Wirtschaftskrise im Land trifft auch den Bundesstaat von Rio de Janeiro schwer. Mitte Juni rief der Gouverneur den finanziellen Notstand aus. Hoffnung naht in Form einer Finanzspritze aus Brasília. Rund 800 Millionen Euro hatte die Bundesregierung Rio de Janeiro zugesagt. Auch wenn es noch einmal gelingen sollte den Kollaps kurz vor den Spielen abzuwenden, trifft die wirtschaftliche Talfahrt die Bewohner*innen der Millionenstadt bereits mit aller Härte. Gehälter werden gekürzt, verspätet gezahlt oder bleiben ganz aus. In vielen Krankenhäusern fehlen Medikamente. Etliche Schulen sind seit Wochen geschlossen. Sozialprogramme wurden ausgesetzt. Wieder einmal zahlt die Bevölkerung für die Krise.

Von Niklas Franzen