Enorme Kosten für Rio – auch nach Olympia

Wie aus Presseberichten hervorgeht, wird Rio de Janeiro auch nach den Olympischen Spielen tief in die Tasche greifen müssen. Die Aufrechterhaltung der Sportstätten im Olympischen Park, dem Hauptaustragungsort der Spiele, wird umgerechnet rund 280 Millionen Euro kosten. Die Stadtverwaltung erklärte, dass sie diese Summe an den zukünftigen Verwalter des Geländes zahlen wird. In den kommenden Wochen wird die Konzession für die zukünftige Nutzung des Geländes an ein Unternehmen oder ein Gruppe von maximal drei Unternehmen vergeben.

28114027395_66aee08747_k
Olympischer Park in Barra da Tijuca // Foto: Fernando Frazão/Agência Brasil (CC BY-NC 2.0)

Der Olympische Park befindet sich im Stadtteil Barra da Tijuca, im Westen der Stadt. Bis jetzt hat der Bau bereits umgerechnet rund 658 Millionen Euro verschlungen – davon wurden mindestens 350 Millionen Euro mit öffentlichen Geldern bezahlt. In dieser Rechnung sind jedoch nicht die Kosten für die Aufrechterhaltung der Sportanlagen eingerechnet, die noch zusätzlich anfallen.

„Neben dem bereits ausgegebenen Geld, werden nun weitere 280 Millionen öffentliches Geld für den Olympischen Park verwendet. Geld, das dem privaten Sektor übertragen wird, um sich in dem Gebiet vermarkten“, kritisiert die Kampagne „Rio 2016 – Os Jogos da Exclusão“ auf Facebook.

Zwar wird Rio’s Bürgermeister Eduardo Paes nicht müde zu betonen, dass die Olympischen Spiele mehrheitlich aus privater Hand finanziert sind. Jedoch wird immer klarer, wer am Ende die Kosten zu tragen hat: die Stadt und ihre Bevölkerung.

Von Niklas Franzen, Rio de Janeiro