Rio durch die Linse

In dem im Juni erschienenen Fotobuch „Cidade em Jogo“ zeigen sechs Fotograf*innen aus Rio de Janeiro die Kehrseite der Megaevents für ihre Stadt auf. Die versammelten Bilder dokumentieren eindrücklich die verfehlte Stadtpolitik in der “cidade maravilhosa” zu Lasten der Bevölkerung. Vertreibungen, Gewalt und Militarisierung stehen im Fokus der Bilder. Allerdings finden auch Fotos von Widerstand Platz in dem Buch, das von der Gruppe OXIS, mit Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung, herausgegeben wurde.

Cidade_em_Jogo1„Dieses Fotobuch versteht sich daher auch als eine Aufforderung zum Hinsehen, zur Auseinandersetzung mit dem Abgebildeten, und demnach konsequent als Einladung zur Diskussion. Fotografien sollen keine Wahrheiten transportieren, sie sind künstlerische und formierte Eindrücke der Realität und gerade in dieser Form geeignet, die Betrachtenden zum Nachdenken anzuregen.“, schreiben die Herausgeber*innen Laura Burzywoda, Leonie Heine und Moritz Heinrich im Vorwort.

Der in deutscher und portugiesischer Sprache abgedruckte Artikel „Das Machtspiel und die anderen Spiele“ des Professors für Fotojournalismus Dante Gastaldoni führt in das Buch ein. Zitate von Aktivist*innen und Bewohner*innen begleiten die herausragenden, teils schockierenden Fotos.

Ein Online-Version des Buches ist hier verfügbar.